Die mitgelieferte Tasche der B 580 ist für die längere Aufbewahrung und den Transport gut geeignet, mir allerdings für die Abdeckung während Nähpausen von wenigen Tagen zu unpraktisch. Daher reifte nun der Plan, eine möglichst effektiv Staub abhaltende Hülle zu nähen, die u.a. auch eine Aufbewahrungsmöglichkeit für das Netzkabel bieten musste. Da die Maschine ihren festen Platz hat, war demnach ein Griffloch zum Transport überflüssig.

Die anfängliche Überlegung, Oberstoff/Watte und den Fleece nicht in einem zu nähen, damit die versäuberten Nähte innen nicht zu sehen sind, habe ich verworfen. Mit der Overlock versäuberte Nähte fand ich ausreichend zufriedenstellend. Die Paspel war nicht unbedingt notwendig, aber da ich in einem geplanten Projekt eine Paspel verarbeiten wollte, habe ich die Hülle als Übungsobjekt genutzt.

Credits: Simone Gunst

Alle Maße beziehen sich auf eine Bernina B 580 (ohne Anschiebetisch).

So habe ich es gemacht

1. Erstmal einen Prototypen aus Papier basteln, um die geplanten Maße zu verifizieren.
   

   Credits: Simone Gunst

   Credits: Simone Gunst

   
   
2. Die Teile aus dem Oberstoff zuschneiden:
   • Mittelteil (1x) 44 x 88 cm, inkl. 1 cm Nahtzugabe an den langen Seiten und 3 cm an den kurzen Seiten
   • Seitenteile (2x): 24 x 37 cm inkl. 2 cm Nahtzugabe an den langen Seiten und oben sowie 3 cm unten
3. Am oberen Ende der Seitenteile jeweils 2 cm abtragen und von dort einen Strich in die gleiche Ecke am unteren Ende ziehen. Mit einem Glas am oberen Ende die Ecken abrunden.
   

   Credits: Simone Gunst

   Credits: Simone Gunst

   
   
4. Den Oberstoff mit Stecknadeln auf den Fleece-Stoff heften und rundherum das Fleece ausschneiden.
   

   Credits: Simone Gunst

   Credits: Simone Gunst

   
   
5. Den Oberstoff und/oder das Fleece auf die Watte legen und ebenfalls die Watte ausschneiden.
   

   Credits: Simone Gunst

   
   
6. Die Stoffschichten trennen und korrekt übereinander legen (Oberstoff – Watte – Fleece) und mit langen Stecknadeln fixieren. Beide Seitenteile an den Seitennähten und oben im Abstand von 1,5 cm mit der Maschine oder von Hand heften. Danach der Overlock die Kanten versäubern, so dass noch eine “Restnahtzugabe” von 1 cm stehen bleibt.
   

   Credits: Simone Gunst

   Credits: Simone Gunst

   Credits: Simone Gunst

   Credits: Simone Gunst

   Credits: Simone Gunst

   
   
7. Die Kordel zuschneiden (2 x 1 m). Das Schrägband mit dem Doppelkordel- oder Reißverschlussfuß um die Kordel nähen. Dabei vorher am besten mit Stecknadeln heften, so dass diese durch den frei bleibenden Kordeltunnel durchlaufen können. Der erste Versuch mit den Wonder Clips ist nicht zu empfehlen, da sich das Schrägband dabei zu sehr verzogen hat.
   

   Credits: Simone Gunst

   Credits: Simone Gunst

   Credits: Simone Gunst

   Credits: Simone Gunst

   
   
8. Die Kordel an die Seitenteile nähen. Die Nahtzugabe an der Kordel beträgt hier genau 1 cm. In den Ecken das Schrägband bis kurz vor die Naht einschneiden, damit es der Rundung folgen kann.
   

   Credits: Simone Gunst

   
   
9. Damit sich das Fleece am Ende unter dem Oberstoff nicht knubbelt: zuerst den Fleecestoff über die Nähmaschine legen, dann Watte auf das Fleece legen und dann den Oberstoff auf den Fleece. Die drei Lagen in dieser Position mit langen Stecknadeln zusammenstecken.
   

   Credits: Simone Gunst

   Credits: Simone Gunst

   
   
10. Die drei Lagen an den Seiten zusammennähen. Ich habe hierfür die Overlock genommen. Am besten hier doch nur 1 cm Nahtzugabe nehmen, da die Haube ansonsten zu eng wird.
    

    Credits: Simone Gunst

    
    
11. Aus altem Stoff ein Quadrat von 20 x 24 cm ausschneiden, auf der linken Seite die Mitte markieren und im Abstand von 5 cm von oben auf beiden Seiten die Hälfte der Reißverschlusslänge abtragen.
12. Parallel zur Linie im Abstand von 1 cm eine weitere Linie einzeichnen sowie einen parallelen Strich durch die Mitte des gerade gezeichneten Rechtecks. An den Ende ca. 0,5 cm vor Ende von der mittigen Linie diagonal in die Ecken zeichnen.
    

    Credits: Simone Gunst

    
    
13. Das Taschenteil rechts auf rechts auf den Oberstoff legen, die Reißverschlussöffnung dort platzieren, wo der Reißverschluss sitzen soll (etwa 15 cm Abstand vom unteren Ende). Beide Stoffe entlang des äußeren Rechtecks aufeinandernähen.
    

    Credits: Simone Gunst

    Credits: Simone Gunst

    
    
14. Stylefix auf beide Seiten den Reißverschlusses kleben (Zähnchen zeigen nach oben). Den Reißverschluss am Ende mit dem Schlitten zusammennähen mit breitem Zickzackstich zusammennähen.
    

    Credits: Simone Gunst

    Credits: Simone Gunst

    
    
15. Die Linie in der Mitte mit einem Rollschneider trennen, mit einer spitzen Schere in den Ecken diagonal bis kurz vor die Naht schneiden. Die Nahtzugabe von Watte und ggf. Fleece wegschneiden.
    

    Credits: Simone Gunst

    
    
16. Die Tasche nach innen wenden, mit Stecknadeln feststecken und den Reißverschluss einkleben. Mit einem Schmalkantfuß oder dem Reißverschlussfuß dicht neben dem Stoff entlang nähen.

    Credits: Simone Gunst

    Credits: Simone Gunst

    Credits: Simone Gunst

    
    
17. Das Rückenteil der Tasche auf das Innenteil heften und zusammennähen. Die Tasche passt perfekt in den freien Raum auf der Rückseite des Freiarms. Damit das Gewicht des Kabels nicht die gesamte Hülle verzieht, reicht die Tasche bis zum Boden.
    

    Credits: Simone Gunst

    Credits: Simone Gunst

    
    
18. Ein Seitenteil an das Mittelteil heften (oder klammern), dann mit dem Kordel- oder Reißverschlussfuß an das Mittelteil annähen. Das zweite Seitenteil ebenfalls an das Mittelteil heften und festnähen.
    

    Credits: Simone Gunst

    Credits: Simone Gunst

    Credits: Simone Gunst

    Credits: Simone Gunst

    
    
19. Das bisher genähte Gebilde wenden und “anprobieren”. Den Saum entsprechend der notwendigen Länge umheften. Dabei beachten, dass in den Saum noch ein Bleiband eingearbeitet werden soll, d.h. er noch etwas Zug nach unten haben wird. Das geplante untere Ende des Saumes mit Stecknadeln markieren.
    

    Credits: Simone Gunst

    
    
20. Die Watte bis zur Markierung zurückschneiden. Den Fleece noch nicht abschneiden!
    

    Credits: Simone Gunst

    
    
21. Das Schrägband an der Kordel bis zur Saum-Markierung öffnen und die Kordel dort mit 1-2 cm Überstand abschneiden. Wenn die Naht etwas zu weit aufgetrennt wurde, einfach wieder zunähen.
    

    Credits: Simone Gunst

    
    
22. Den Fleece kurz neben der “Endmarkierung” des Oberstoffes abschneiden und an den Ecken neben der gersäumten Nahtzugabe etwas einschneiden.
    

    Credits: Simone Gunst

    
    
23. Vom Saum her auf dem Oberstoff eine Markierung bei 1,5 cm vom unteren Rand aus einzeichnen.
    

    Credits: Simone Gunst

    
    
24. Das Bleiband für jede Seite abmessen, doppelt nehmen, auf den Tisch legen und zusammennähen, damit es sich nicht verdreht. Oder alternativ schweres Bleiband (150 g/m oder schwerer) verwenden.
    

    Credits: Simone Gunst

    
    
25. Das Bleiband in den Saum einlegen und mit Stecknadeln den “Tunnel” fixieren. Das Kantenlineal auf 1 cm stellen, beim Schmalkantfuß mit Nadelposition etwas nach links stellen. Die Stichlänge etwas größer wählen, den eingeschlagenen Oberstoff am Kantenlineal ausrichten, den Fleece nach innen umlegen und an der Kante des Schmalkantfußes ausrichten. Rundherum steppen, dabei beim Ãœbernähen der Paspel die Nahtzugaben in Richtung Mittelteil legen, das ergibt eine schönere Form an der Seite. Darauf achten, dass immer beide Stoffteile (Oberstoff und Fleece) mitgefasst werden. Offene Stellen ggf. mit der Hand zunähen.
    

    Credits: Simone Gunst

    Credits: Simone Gunst

    Credits: Simone Gunst

    Credits: Simone Gunst

    
    
26. Überstehende Kordeln nach innen einschlagen und mit der Hand festnähen. Ggf. Fransenstopp verwenden, falls der Stoff leicht ausfranst (was bei mir der Fall war).
    

    Credits: Simone Gunst

    Credits: Simone Gunst

    
    

Und das ist im Endeffekt daraus geworden: